„Kreuzweh“ Kreuzschmerz selbst behandeln

Kreuzweh – Ursachen, Symptome und Tipps zur Linderung

Kreuzweh oder Kreuzschmerzen sind weit verbreitet und betreffen viele Menschen in verschiedenen Lebenssituationen. Die Beschwerden können plötzlich auftreten oder sich schleichend entwickeln. Häufig sind Muskelverspannungen, falsche Haltung oder Erkrankungen der Wirbelsäule die Ursache. Auch äußere Faktoren wie Infektionen oder eine unergonomische Schlafposition können zu Rückenschmerzen führen.

 

Videointerview mit Dozent Dr. Arnulf Pascher

1. Ursachen von Kreuzweh
1.1. Kreuzweh beim Schlafen, nach dem Aufstehen oder vom Liegen
Eine falsche Matratze oder Kissen kann zu Verspannungen führen.
Eine ungünstige Schlafposition, insbesondere auf dem Bauch, kann die Lendenwirbelsäule überlasten.
Bewegungsmangel während der Nacht kann dazu führen, dass sich Muskeln versteifen.
Arthrose oder Bandscheibenprobleme können morgens zu Schmerzen führen, die sich erst nach Bewegung bessern.
Lösung:
✔️ Eine ergonomische Matratze und ein anpassungsfähiges Kissen nutzen.
✔️ Die Schlafposition optimieren (Rückenlage mit leicht erhöhten Knien oder Seitenlage mit Kissen zwischen den Beinen).
✔️ Vor dem Schlafen Dehnübungen oder sanfte Mobilisation durchführen.

1.2. Kreuzweh beim Sitzen
Langes Sitzen in einer schlechten Haltung belastet die Lendenwirbelsäule.
Zu wenig Bewegung führt zu einer Abschwächung der Muskulatur.
Ein harter oder schlecht gepolsterter Stuhl kann die Rückenmuskulatur belasten.
Lösung:
✔️ Regelmäßige Bewegungspausen einlegen (alle 30–60 Minuten aufstehen).
✔️ Einen ergonomischen Stuhl und einen höhenverstellbaren Schreibtisch nutzen.
✔️ Beim Sitzen auf eine aufrechte Haltung achten, die Füße flach auf den Boden stellen.

1.3. Kreuzweh bei Corona (COVID-19)
Viele Betroffene berichten über Kreuzschmerzen während oder nach einer Corona-Infektion. Mögliche Ursachen sind:

Entzündungsreaktionen im Körper, die auch Muskeln und Gelenke betreffen können.
Längere Bettlägerigkeit, die Verspannungen und Muskelabbau fördert.
Husten und allgemeine Erschöpfung, die zu Fehlhaltungen und Überlastung der Rückenmuskulatur führen können.
Lösung:
✔️ Sanfte Bewegung, um Muskeln zu lockern und Durchblutung zu fördern.
✔️ Leichte Dehnübungen oder Yoga zur Entlastung des Rückens.
✔️ Falls die Schmerzen länger anhalten, ärztliche Abklärung einholen.

1.4. Kreuzweh nach dem Schlafen
Wenn Kreuzweh direkt nach dem Aufstehen auftritt, kann das an einer schlechten Schlafposition, einer ungeeigneten Matratze oder einem Mangel an Bewegung liegen.

Lösung:
✔️ Die Schlafposition verbessern (keine zu weiche oder zu harte Matratze).
✔️ Morgens eine sanfte Mobilisation durchführen (z. B. Knie-zur-Brust-Dehnung).
✔️ Tagsüber auf eine aktive Haltung achten, um Rückenschmerzen zu vermeiden.

2. Hausmittel gegen Kreuzweh
Neben klassischen Behandlungen wie Physiotherapie oder Medikamenten gibt es zahlreiche Hausmittel, die Kreuzweh lindern können:

✔️ Wärmebehandlung: Wärmepflaster, Wärmflasche oder ein warmes Bad helfen, Muskelverspannungen zu lösen.
✔️ Bewegung und Dehnen: Sanfte Dehn- und Mobilisationsübungen reduzieren Verspannungen.
✔️ Massage oder Faszienrolle: Eine Selbstmassage oder gezieltes Rollen mit einer Faszienrolle kann Verspannungen lösen.
✔️ Pflanzliche Helfer: Arnika-Salben, Ingwer oder Kurkuma können entzündungshemmend wirken.
✔️ Richtige Ernährung: Eine magnesiumreiche Ernährung (z. B. Nüsse, Bananen, Vollkornprodukte) kann Muskelkrämpfen vorbeugen.

3. Wann sollte man mit Kreuzweh zum Arzt?
In folgenden Fällen ist eine ärztliche Abklärung notwendig:
❗ Wenn Kreuzweh über mehrere Wochen anhält.
❗ Bei starken, stechenden oder ausstrahlenden Schmerzen in Beine oder Arme.
❗ Bei Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Kraftverlust in den Beinen.
❗ Bei Fieber, Gewichtsverlust oder Problemen beim Wasserlassen.

Fazit
Kreuzweh kann viele Ursachen haben – von Verspannungen durch Sitzen oder Schlafen bis hin zu Erkrankungen wie Bandscheibenvorfällen oder entzündlichen Prozessen durch Infektionen wie Corona. Mit einer ergonomischen Haltung, gezielten Übungen und bewährten Hausmitteln lassen sich viele Beschwerden lindern. Bei anhaltenden oder starken Schmerzen sollte jedoch eine ärztliche Untersuchung erfolgen.